zur Erarbeitung eines Sujets für die Eintragungswoche des Volksbegehrens Arbeitslosengeld Rauf
Wir möchten alle dem Thema gewogene Künstler*innen, Grafiker*innen, Fotograf*innen, ersuchen, sich an der Entwicklung eines Sujets für die Eintragungswoche des Volktsbegehrens zu beteiligen und loben dafür den Betrag von Eur 1000,- aus.
Wir ersuchen wir um Übermittlung von Vorschlägen in geeigneter Weise (Digital) bis Montag, 21. Februar 2022 an info@arbeitslosengeld-rauf.at
Das erwarbeitete Sujet sollte für die Bewerbung in social media Kanälen, für Print Produkte wie Flyer, Plakate in diversen Formaten (von A3 bis A0, mitunter auch Mehrbogenplakate) und Inserte in diversen Zeitungen und Zeitschriften geeignet sein. Das Sujet sollte mit dem Text: Volksbegehren Arbeitslosengeld Rauf. Eintragungswoche vom 2. bis 9. Mai 2022 und unserem Logo (Daumen) kombinierbar sein.
Zum Hintergrund:
Der Verein Arbeitslosengeld Rauf hat am 24.01.2022 das Volksbegehren zur Erhöhung des Arbeitslosengeldes mit 24.601 Unterstützer*innen eingebracht. Die Eintragungswoche wird voraussichtlich von 2. bis 9. Mai 2022 stattfinden. Mit dem Volksbegehren wird eine sofortige und dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf mindestens 70% des Letzteinkommens, entsprechend der Notstandshilfe, eine Entschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen und eine Verbesserung der Rechtsstellung der Arbeitslosen gefordert.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Höhe des Arbeitslosengeldes immer wieder reduziert und die Bedingungen für dessen Bezug verschärft. Das war und ist Ausdruck einer Ideologie deren Kerninhalt lautet: Nur, wenn die Menschen maximal unter existenziellen Druck gesetzt werden, würden sie sich anstrengen. Die empirische Sozialforschung zeigt völlig konträre Ergebnisse. Eine derartige Wirtschafts- und Sozialpolitik verfestigt Armut und Ausgrenzung. Wenn Beschäftigung damit befördert wird, dann in Niedriglohnsektoren: 40 Prozent der Mindestsicherungs- bzw. Sozialhilfebezieher*innen sind sogenannte Aufstocker*innen. Das heißt, sie haben wohl eine Arbeit und einen Verdienst, der liegt aber unter dem Existenzminimum. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist mit jeder Krise gestiegen und auf einem hohen Niveau geblieben. Armut wird vererbt. Es dauert sechs Generationen, bis von Armut und Ausgrenzung betroffene Kinder, diese nicht mehr an ihre Kinder weitergeben.
Mit dem Volksbegehren zur Erhöhung des Arbeitslosengeldes sollen
- dem Armuts- und Ausgrenzungsrisiko Arbeitsloser und ihrer Familien, also auch ihrer Kinder, die als Mitbetroffene oft vergessen werden, entgegengewirkt werden
- die Verhandlungsposition von Arbeiter*innen und Gewerkschaften auf dem Arbeitsmarkt gestärkt und damit die Möglichkeit zur Sicherung besserer Löhne geschaffen werden
- die Weichen für eine Wirtschafts- und Sozialpolitik gestellt werden, die die menschlichen Potentiale für die dringend notwendige Arbeit in Bereichen wie Pflege, Gesundheit, Bildung, Digitalisierung und Ökologisierung mobilisiert.
Bewerbung und Mobilisierung für das Volksbegehren sind schwieriger, als es der erste Anschein vermuten lässt.
- Die Betroffenen: Bei derzeit über 400.000 Arbeitslosen, könnte man meinen, es wäre leicht, diese für eine Unterstützung zu gewinnen. Arbeitslosigkeit ist jedoch mit einem tiefsitzenden Gefühl der Beschämung verbunden. Arbeitslose outen sich nicht gerne als solche. Ihre Angst vor Stigmatisierung ist begründet. Man denke nur an die permanenten Kampagnen bestimmter Wirtschaftskreise gegen Arbeitslose im Boulevard.
- Die nicht unmittelbar Betroffenen: Die Stigmatisierung führt auch bei den nicht unmittelbaren Betroffenen zur inneren Abwehr des Topos. Das Risiko selbst arbeitslos zu werden, wird in klassischer Weise verdrängt. Das führt auch dazu, dass der gesamtgesellschaftliche Zusammenhang nicht verstanden wird, bzw. nicht verstanden werden kann.
Die Kernforderung des Volksbegehrens Arbeitslosengeld Rauf ist einfach und unkompliziert. Dafür haben wir auch ein einfaches, in verschiedenen Varianten verwendbares Logo. Was wir für die Eintragungswoche brauchen ist ein Sujet, eine Graphik, ein Bild, das den weiteren hier skizzierten Zusammenhang auf den Punkt bringt. Ein mögliches (noch nicht beschlossenes) Motto wäre:
Schon mal mit der Hälfte deines jetzigen Einkommens gelebt?
oder
Geht’s dem Sozialstaat gut, geht’s allen gut!
oder
Geht’s dem Sozialstaat gut, geht’s den Menschen gut!
Mit dem Zuschlag gehen die Verfügungsrechte über das Sujet an den Verein Arbeitslosengeld Rauf über. Gleichzeitig verpflichtet sich der Verein rechtsverbindlich Vorschläge, die nicht angenommen wurden, nicht weiterzuverwenden.
Wir wollen die Entscheidung über das Sujet bei einer Konferenz am Samstag, 26. Februar 2021 in Wien, mitunter nach einer Vorauswahl durch den Vorstand des Vereins, entscheiden.
Nachfragen: Irina Vana (Vorsitzende) -M: 0680 4402085 oder Boris Lechthaler (Kassier): M: 0664 7607937